Der Mezzanine-Kapitalgeber hat durch die Nachrangigkeit seines Kapitals ein höheres Risiko als ein klassischer Fremdkapitalgeber, jedoch ein geringeres Risiko als ein Eigenkapitalgeber. Das zeigt sich auch in den Kosten für das Kapital. Die typisch stille Beteiligung ist deutlich günstiger als Eigenkapital, jedoch teuer als klassisches Fremdkapital. Als Standardprodukt ist die typisch stille Beteiligung meist günstiger als andere Mezzanine-Finanzierungsarten.
Die Kosten für eine typisch stille Beteiligung belaufen sich in der Regel auf insgesamt 6,0%-10,0% p.a.
Die Gesamtvergütung pro Jahr setzt sich aus verschiedenen Vergütungskomponenten zusammen. Neben einer laufend und regelmäßigen zu zahlende festen Vergütung ist einmal im Jahr eine gewinn- oder ergebnisabhängige Vergütungskomponente zu zahlen. Die gewinnabhängige Komponente wird als fester Prozentsatz auf die geleistete Einlage berechnet und ist bei entsprechender Höhe des Gewinns an den Mezzaningeber zu zahlen. Ist der Gewinn nicht ausreichend, um die gewinn- oder ergebnisabhängige Vergütungskomponente zu zahlen, ohne dass 50% des Gewinns verbraucht würden, muss der Betrag in der Regel erst zum Ende der Vertragslaufzeit ausgeglichen werden. Aus diesem Grund bezeichnet man diese Vergütungskomponente auch häufig als variable Vergütung.
Neben den festen und variablen Vergütungen sind je nach Kapitalgeber noch sonstige Komponenten wie Garantieprovisionen und/oder ein Exitkicker Bestandteil der Gesamtvergütung. Garantieprovisionen können dann anfallen, wenn der Mezzanine-Kapitalgeber sich seine Beteiligung durch einen Rückversicherer in Form einer Ausfallgarantie absichern lässt. Diese „Versicherungsprämie“ leitet der Mezzanine-Kapitalgeber dann an das jeweilige Unternehmen weiter. Als Exitkicker bezeichnet man einen bei Rückzahlung des Kapitals zusätzlich fälligen Betrag, der sich aus einem vertraglich vereinbarten Prozentsatz auf die geleistete Einlage ergibt.
Insgesamt hat der Mezzanine-Kapitalgeber mit seiner Gesamtvergütung eine deutlich geringere Renditeerwartung als ein Eigenkapitalgeber, der in der Regel mindestens 25-30% Rendite auf sein Investment erwartet.
Unter Berücksichtigung von Risikostruktur und Einflussmöglichkeiten des Kapitalgebers sowie dem Vergleich mit anderen Finanzierungsformen sind die Kosten für Mezzanine-Kapital auch deshalb angemessen, weil der Mezzanine-Kapitalgeber über die reine Kapitalüberlassung hinaus noch weitere Leistungen erbringt.
Der Mezzanine-Kapitalgeber ist, obwohl nicht Teil der Geschäftsführung, ein neutraler und kompetenter Ansprechpartner in finanzwirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Darüber hinaus bringt er sein Know-how und Netzwerk mit ein, von dem das jeweiligen Unternehmen zusätzlich profitiert.